Grundschule

IMMERSION in der Grundschule

Voraussetzungen/Ausgangslage

Die Kinder haben, wenn sie in die Grundschule kommen, zwei Jahre Sprachbad (Immersion) in der deutschen Sprache im Kindergarten miterlebt und sind bereits daran gewöhnt, dass überwiegend Deutsch mit ihnen gesprochen wird.

Allgemeine Daten zu Unterrichtsfächern

Fast alle Fächer (außer Castellano, CHS) werden auf Deutsch unterrichtet: Deutsch, Mathematik, CNA (Naturkunde), M.D.K (Musik-Deutsch-Kunst) und in Kunst, Sport und Musik, soweit dies personell möglich ist.

Castellano: Es wurde ein schuleigenes neues Castellano-Buch („Alex und Alexia“) entwickelt, das auf das Material für Deutsch abgestimmt ist und dieses optimal ergänzt.

Das Fach M.D.K (Musik-Deutsch-Kunst) ist im Rahmen der Immersion neu entstanden, als Synthese aus den Fächern Kunst und Musik. Die deutsche Sprache soll in diesem Fach auf kreative, expressive, ganzheitliche, alle Sinne ansprechende Art erlebt werden.

Der Unterricht in Deutsch und Mathe findet parallel in allen 1.und 2. Klassen als Blockunterricht statt und wird im Tandem durchgeführt (der muttersprachliche Part des Tandems leitet den Deutschunterricht).

Deutsch-Forder-Gruppe (die Chamäleons): Die muttersprachlichen Kinder und solche, die aus dem Kindergarten mit sehr guten Deutschkenntnissen kommen, werden ab der 2. Klasse während der Deutschstunden in einer gesonderten Deutschgruppe unterrichtet, um den Kindern, die nach Deutschland zurückkehren den Wiedereinstieg ins deutsche Schulsystem zu erleichtern.

Tandemunterricht

In den Klassenstufen 1 und 2 werden Deutsch und Mathematik im Tandem unterrichtet: ein/e Muttersprachler/in und ein/e bilinguale/r Partner/in, der/die aber so viel wie möglich Deutsch mit den Kindern spricht.
Die Arbeit im Tandem ermöglicht und fördert:

  • Erfahrungsaustausch und interkulturelles Lernen im Team
  • fächerübergreifende Planung und Durchführung des Unterrichts
  • stärkere Binnendifferenzierung
  • individuelles Fördern und Fordern der Schüler
  • Methodenvielfalt und offene Unterrichtsformen.
  • konstante Autoevaluation durch gegenseitiges, institutionalisiertes, konstruktives Feedback der Tandempartner

Methode

Silbenmethode

  • von der Silbe zum Wort: Silben bzw. Buchstaben werden eingeführt und von den Kindern auf unterschiedliche Weise bearbeitet
  • Silben hören und klatschen
  • Silben akkustisch und visuell erkennen (Silbenbögen, zweifarbige Schreibweise)
  • visuelle Darstellung durch Gebärden, um die Silben und Wörter zu festigen

Alphabetisierung: Reihenfolge der Buchstaben

Alle ein bis zwei Wochen wird eine neue Silbe bzw. ein neuer Buchstabe/Phonem eingeführt:
Mu, mi, mo, ma, me, L/l, T/t, R/r, S/s, W/w, D/d, N/n, Sch, ei, k/ck, B/b, F/f/ü, Au/au, G/g/h, ie/ö, P/p, H/h/β, ch, Ä/ä, St/st/Sp/sp, Z/z, ai/tz, ng, J/j, Eu/eu, V/v, äu, Q/q, Y/y, C/c, X
Einige Buchstaben / Phoneme (ca. St/Sp bis X) werden im ersten Halbjahr der 2. Klasse beendet (erhöhter Zeitaufwand für Wortschatzeinführung und –erweiterung im Vergleich zu Deutsch-Muttersprachlern)

Material

  • Lesefibel: ABC der Tiere Lesen in Silben + Arbeitshefte Teil A & B
  • Gebärden
  • Ankertiere (wie Anlauttabelle)
  • Schönschreibheft zum Üben der erlernten Buchstaben, Silben, Wörter
  • Silbenschieber

2. Klasse:

  • ABC der Tiere 2: Arbeitsheft Teil A & Teil B
  • Schreiblehrgang
  • Tiergeschichten mit Mio und Mia + dazugehöriges Arbeitsheft

3. Klasse:

  • ABC der Tiere 3: Sprachbuch & Spracharbeitsheft
  • Verschiedene Leseprojekte

4. Klasse:

  • Verschiedene Leseprojekte
  • Diverse Themenmappen („Orthografikus“, Perfekt-Heft, …)

Förderbedarf

Der Förderunterricht findet in den 7. Stunden statt.

  • Fachlehrer, Schüler und Förderlehrer erarbeiten für jeden Schüler individuelle Lernziele für den Förderunterricht
  • Es wird in Kleingruppen (maximal 6 Schüler pro Kurs gearbeitet)
  • Der Förderunterricht ist nur bei Bedarf und zeitlich begrenzt in Anspruch zu nehmen und wird bei Erreichen der Lernziele verlassen
  • Schüler sollen nicht nur den Unterrichtsstoff wiederholen, sondern sich auch Lernstrategien aneignen
  • Klassenlehrer und der Förderlehrer entscheiden gemeinsam, wie lange Förderbedarf besteht.

Evaluation

Lernstandserhebungen

1. Klasse:

  • Regelmäßige Diktate (zunächst mit einzelnen Silben, dann Wörter, später ganze Sätze)
  • 2-3 unangekündigte Lernstandserhebungen pro Halbjahr:  Fertigkeiten wie Rechtschreibung von Silben und Wörtern sowie später auch Sätzen, Gebärdensprache, und Leseverstehen werden abgefragt.
  • Lesetests

Ab 2.Klasse:

  • regelmäßige unangekündigte Tests, Diktate pro Halbjahr (Hör- bzw Leseverstehen, Wortschatz, Grammatik)

Zeugnisse

1. Klasse:

  • Indikatoren zu den verschiedenen Bereichen (mündliche Kommunikation, schriftliche Kommunikation und Kompetenzen).

Evaluation und Autoevaluation des Konzeptes

Jedes Schuljahr werden interne (bzw. externe) Evaluationen des Immersionskonzeptes durchgeführt, um das Konzept weiterzuentwickeln und dessen Stand zu dokumentieren.

  • A1 Prüfung in der 2 Klasse
  • A2 Prüfung in der 4. Klasse
  • Evaluation durch Zertifizierungsgruppe
  • Externe Evaluationsebene (z.B. Peer-Review)
Colegio Peruano Alemán - Deutsche Schule Lima Alexander von Humboldt
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