Pädagogisches Konzept

Im Mittelpunkt unseres pädagogischen Konzepts stehen stets die Kinder. Das Team des Kindergartens unterstützt sie auf ihrem Weg zur Selbstständigkeit, begleitet sie bei der individuellen und ganzheitlichen Entwicklung ihrer Persönlichkeiten und setzt sich dafür ein, ihre sozialen Kompetenzen zu stärken. Durch empathisches Handeln der Erzieher*innen, den Einsatz von spielerischen Erfahrungsmöglichkeiten, gleichbleibende Rituale sowie das Schaffen einer Struktur und Sicherheit gebenden Umgebung wird dafür gesorgt, dass sich die Kinder im Kindergarten wohlfühlen.

Im Kindergarten ist das Spiel eine Lebens- und eine Lernform. Spielen fördert in besonderer Weise das ganzheitliche Lernen und hilft somit bei der emotionalen, intellektuellen und geistigen Bildung des Kindes.

Kindergarten Colegio Alexander von Humboldt

1. Sozial-emotionaler Bereich:

Täglich wird den Kindern Zeit für Freispiel und selbstinitiierte Lernprozesse geboten. Pädagogische Angebote, die sich an den Bedürfnissen und den aktuellen Interessen der Kinder orientieren, wie auch geplante Aktivitäten ergänzen den Tagesablauf. Die Wertschätzung jedes Kindes und das Gestalten von Bildungsangeboten, die Erfolgserlebnisse schaffen, bilden eine wesentliche Basis. In vielen Lebensbereichen und Alltagssituationen im Kindergarten wird den Kindern ein hohes Maß an Selbstständigkeit ermöglicht. Die Fragen und Probleme der Kinder werden ernst genommen und es wird sich gemeinsam auf die Suche nach Antworten und Lösungen begeben. Im Kindergarten I können die Kinder in den Spielecken ihres Gruppenraumes spielen. Für älteren Kinder im Kindergarten II gibt es ein offenes Angebot, durch das die Kinder in eines der Gruppenräume der Stufe, die zugleich Funktionsräume sind, je nach Interesse eigenständig hingehen, um dort zu spielen.

Alle Schüler werden bei der persönlichen und sozialen Entwicklung durch das Faustlos-Programm unterstützt. Im Kindergarten werden Bereiche der Empathie, Impulskontrolle und der Umgang mit Aggression bearbeitet. Die Grundschule nimmt dieses Programm auf und führt es weiter.

2. Kommunikation:

Die deutsche Sprache erwerben die Kinder durch die Methode der Immersion. Die Kommunikationssprache beider Erzieherinnen einer Gruppe - eine spricht nur Deutsch mit den Kindern und die zweite darf in besonderen Situationen Spanisch sprechen - ist Deutsch. Dieses Sprachbad wird durch themengebundene Lieder, Bilderbücher, Sprachspiele, Bildkarten, einem strukturierten Bild-Stundenplan und Rituale begleitet. So wird das Kind mit der neuen Sprache vertraut gemacht und lernt, sie mit höherer Selbstverständlichkeit zu nutzen. Die spanische Sprache wird vor allem im Elternhaus gefördert, dem wöchentlich ein Leseplan angeboten wird. Das Faustlos-Programm wird in der spanischen Sprache angewandt, damit die Schüler ihre Gefühle und Erfahrungen in ihrer Verkehrssprache äußern können.

3. Motorik:

Ein ebenso wichtiger Entwicklungsbereich ist die Motorik. Bewegung fördert neben der körperlichen Entwicklung auch die geistige, emotionale und soziale Entwicklung. Kinder lernen ihren eigenen Körper kennen und schulen Wahrnehmung, Koordination und motorische Fähigkeiten. Über Bewegung erhält das Kind Selbstbestätigung und Selbstvertrauen. Während im Kindergarten I unsere Schüler Psychomotorik Stunden im Bewegungsraum durchführen, nehmen die Kinder vom KG II phasenweise auch eine Stunde in der Woche am Schwimmunterricht teil. Die Kreisspiele und das Spiel an den Klettergerüsten im Garten sind Teil des Kindergartenalltags. Die Feinmotorik wird durch kreatives Gestalten von Bildern und Bastelarbeiten mit verschiedenen Materialien wie zum Beispiel Papiersorten, Sand, Holz, Wolle und Werkzeugen wie Schere, Stift, Pinsel, Rolle gefördert. Auch beim Vorbereiten von Speisen in der Küche haben die Kinder die Möglichkeit, ihre Hände geschickt zu benutzen. Die Basis zur Bewegung ist ein gesunder Körper und deswegen werden die Schüler und Familien für eine Form der gesunden Ernährung sensibilisiert.

4. Wahrnehmung:

Die Entwicklung der Sinne werden im Gruppenraum mit individuellen didaktischen Spielen oder durch Gruppenaktivitäten gefördert. Beim Vorbereiten einer Speise in unserer Kindergartenküche haben sie die Gelegenheit, Nahrungsmittel zu riechen, zu tasten, um sie zuletzt zu schmecken. Im zweiten Kindergartenjahr wird besonders auf die Förderung der visuellen, auditiven und räumlichen Wahrnehmung achtgegeben, weil sie eine wichtige Voraussetzung für den Lese-Schreiberwerb sind.

5. Logisch-mathematisches Denken:

Im Kindergarten wird das logische Denken zunächst mit Hilfe von konkretem Material entwickelt. Deshalb steht im Bereich Mathematik im KG II ein spielerisches Programm, „das Zahlenland” im Mittelpunkt. Durch dieses Programm ist jedes Kind aktiv gefordert, mit konkretem Material gemeinsam die Stadt der Zahlen aufzubauen. Da in das Programm das Vorwärts- und Rückwärtszählen von 10 bis 1 integriert ist, werden erste mathematische Grundkenntnisse angelegt.

6. Umwelt und Wissenschaft:

Kinder erforschen und erproben gerne alles, was um sie herum ist. Im Funktionsraum haben die Kinder besonders im offenen Freispiel die Möglichkeit, mit verschiedenen Elementen zu experimentieren. Sie probieren und lernen aus Dingen, die ihnen gut oder nicht gelingen. Kinder sind von Natur aus neugierig und möchten immer mehr wissen. Diesem Bedürfnis wird durch Ausflüge, Filme und Gespräche Rechnung getragen, so dass sie neue Kenntnisse von der Natur und Umwelt erhalten. Im Gruppenraum ist es das Ziel Umweltbewusstsein zu stärken, indem zum Beispiel der Müll getrennt wird oder für die umweltschonende Benutzung von Wasser und Strom und Plastikbehälter sensibilisiert wird.

7. Kunst und Kreativität:

Die Kreativität wird im musikalischen und künstlerischen Bereich durch den Rhythmik Unterricht und jährliche Theateraufführungen sowie die Dramatisierung von Liedern im Alltag gefördert. Musik, Bewegung und Körpersprache stehen im Mittelpunkt. Im literarischen Bereich werden Bilderbücher versprachlicht, besprochen und Teile der Geschichte kreativ verändert oder ergänzt. Wichtig ist, den Kindern die Freiheit und das Vertrauen zu geben, um sich in den verschiedenen Formen ohne Vorgaben oder Schablonen äußern zu können.

8. Arbeitshaltung

Jede Aufgabe erfordert eine gewisse Aufmerksamkeit beim Zuhören der Anweisung, Konzentration beim Durchführen, Organisation und Ausdauer. Unterschieden wird zwischen individueller und Gruppenarbeit. Das selbständige Arbeiten üben die Kinder mit Steckspielen, Legespielen, Spiele zur Autokontrolle wie LÜK und auch bei der Ausführung eines Arbeitsblattes. Die Gruppenarbeit, die normalerweise im Stuhlkreis stattfindet, verlangt auch Regelbewusstsein und Verantwortung. Kinder lernen abzuwarten, bis sie an der Reihe sind, sich zu melden, zuhören und die Gruppenanweisung als verbindlich aufzunehmen. Im Kindergarten werden die Grundsteine gesetzt für die selbständige Arbeit in den höheren Stufen.

Das Ziel des Kindergartens ist es, alle Kinder entsprechend ihrer Fähigkeiten und Bedürfnisse ganzheitlich zu fördern, so dass jeder sein Potential voll entfalten kann. Falls der Bedarf bei einem Kind besteht, dann wird es individuell oder in kleinen Gruppen von den Erzieher*innen oder spezialisiertem Personal gefördert.

Grundlage der täglichen Arbeit ist es zudem, eine vertrauensvolle und partnerschaftliche Beziehung sowohl zu den Kindern als auch zu den Eltern aufzubauen. Dabei werden die jeweiligen Lebensumstände der einzelnen Kinder, Familien berücksichtigt. Wichtig ist die regelmäßige Kommunikation mit den Eltern, die Beteiligung an den Eltern-Kind-Aktivitäten wie auch Elternabende oder Elternaktivitäten.

Colegio Peruano Alemán - Deutsche Schule Lima Alexander von Humboldt
Av. Benavides 3081, Miraflores. Lima - Perú. Telefon: 617 9090.